Pressemitteilung der GRÜNEN Landtagsfraktion
7. Oktober 2022
In der heutigen Sitzung des Sozialausschusses hat die Landesregierung auf GRÜNEN Antrag hin über die erfolgreiche Arbeit der Clearingstellen Krankenversicherung in Rheinland-Pfalz berichtet. Dabei bestätigte sie eine deutliche Aufstockung der finanziellen Unterstützung der Clearingstellen durch das Land. Im Haushaltsentwurf der Landesregierung sind für die Jahre 2023 und 2024 jeweils 320.000 Euro vorgesehen, was eine Erhöhung um 45 Prozent bedeutet. Dazu erklärt Daniel Köbler, sozialpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion:
„Die Clearingstellen Krankenversicherung sind ein Erfolgsmodell in der Bekämpfung von Armut und der Sicherstellung von Gesundheitsversorgung für alle Menschen. 2019 konnte dank GRÜNER Initiative ein erstes Modellprojekt in Mainz vom Land finanziert werden. Inzwischen gibt es die Clearingstellen an vier Standorten. Mit der nun geplanten Erhöhung der Mittel in den Jahren 2023 und 2024 können diese weiter ausgebaut und möglicherweise mit einem weiteren Standort im Westen des Landes ergänzt werden.
Gerade in Zeiten von Inflation und vielen finanziellen Belastungen ist es wichtig, dass Menschen krankenversichert sind und nicht durch notwendige, aber teure Behandlungen in die Schuldenfalle geraten oder Behandlungen gar nicht erhalten. Deshalb ist die Arbeit der Clearingstellen Krankenversicherung ein wichtiger Baustein in der Armutsbekämpfung und Daseinsvorsorge.“
Josef Winkler, gesundheitspolitischer Sprecher, ergänzt:
„Der Zwischenbericht der Clearingstellen Krankenversicherung hat jedoch auch ergeben, dass als Ergänzung zu deren Arbeit ein Behandlungsfonds notwendig ist. Mit diesem Fonds können die Kosten für dringend notwendige Behandlungen der Menschen getragen werden, deren Status noch nicht geklärt ist oder die nicht wieder ins Krankenkassensystem eingegliedert werden können.“
Hintergrund:
Seit September 2019 wurde zunächst die Arbeit der Clearingstelle Krankenversicherung in Mainz durch das Land Rheinland-Pfalz finanziert. 2021 wurde die Förderung auch auf Koblenz, Ludwigshafen und Worms ausgeweitet.




Verwandte Artikel
Schon über 300 Schulen im Land für Nachhaltigkeit zertifiziert
„Rheinland-Pfalz hat sich mit der Koordinierungsstelle Klimabildung bundesweit an die Spitze gesetzt. Die Strukturen stehen, die Nachfrage wächst, und die Schulen wollen mehr tun. Mit über 300 zertifizierten Schulen haben wir als Land unser Mindestziel für 2030 bereits erreicht. Jetzt gilt es, diesen Schwung zu nutzen, um Klimabildung vom Leuchtturmprojekt zur Bildungsrealität in allen Schulen zu machen. Denn nur wenn Kinder und Jugendliche die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhänge verstehen und selbst aktiv werden, kann Klimaschutz im Land dauerhaft gelingen.“
Sozialwohnungen: Investitionen des Landes zeigen erste Erfolge
„Bezahlbares Wohnen ist die zentrale soziale Frage unserer Zeit. Die Stabilisierung der Zahl der Sozialwohnungen in einigen Städten ist ein wichtiger Schritt für mehr soziale Gerechtigkeit und Teilhabe. Jetzt gilt es, diesen positiven Trend auf ganz Rheinland-Pfalz auszuweiten. Die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Kommunen müssen wir gezielt angehen. Wenn neu gebaut wird, muss zwingend auch sozial geförderter Wohnraum entstehen. Das größte Potenzial liegt aber im Bestand. Sozialwohnungen, die durch Umwandlung, Umbau und Erweiterung entstehen, sollten deshalb mindestens gleichberechtigt zum Neubau gefördert werden.“
Grüne für mehr Schutz von Kita-Kindern vor Hitze
Für mehr Hitzeschutz für die kleinen Kinder in den Kitas setzen sich die rheinland-pfälzischen Grünen ein. Im Gegensatz zu Schulen seien Kitas nicht ausdrücklich verpflichtet, einen Hitzeschutzplan zu erstellen, erklärte die Umwelt- und Bauexpertin der Grünen-Landtagsfraktion, Lea Heidbreder, in Mainz. „Das sollten wir ändern, damit Kita-Kinder an heißen Tagen vor Hitze geschützt sind und nicht regelmäßig früh nach Hause geschickt werden müssen.“
Diese Situation werde Kitas, Kinder und Eltern immer häufiger betreffen, denn allen Prognosen zufolge werde es auch in Rheinland-Pfalz immer mehr heiße Tage geben. Hitzeschutzpläne in Kitas und Schulen sollten einem landesweiten Mindeststandard folgen. „Eine lose Orientierung am Hitzeschutzplan der Landesregierung ist nicht ausreichend, denn dafür sind die Bedürfnisse in Kitas und Schulen zu spezifisch“, mahnte Heidbreder.