Fluglärm bekämpfen statt verschieben

Daniel Köbler, Landesvorstandssprecher und Spitzenkandidat von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Rheinland-Pfalz, und Markus Gröninger, stellvertretender Fraktionssprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat Mainz, erklären zur gestrigen Sitzung der Fluglärmkommission:

„Die Entscheidung der Fluglärmkommission für eine der im Raum stehenden alternativen Abflugrouten der DFS greift wieder einmal viel zu kurz“, stellt Daniel Köbler fest. „Mit der ‚Variante 7’ scheint zwar die Stadt Mainz recht glimpflich davon zu kommen, dafür wird der Lärm aber auf die umliegenden Gemeinden in Rheinhessen und Hessen verschoben. Abgesehen davon, dass eine theoretische Route entlang der hessischen Rheinseite in der Praxis schnell auch bedeuten kann, dass die Jets über das Mainzer Rathaus und die Innenstadt donnern, folgt dieser Vorschlag wieder nur dem St-Florians-Prinzip, das die betroffenen Gemeinden gegeneinander ausspielt.“
„Wir fordern alle Beteiligten auf, stattdessen endlich effektive Maßnahmen des

aktiven Schallschutzes umzusetzen, die die Gesundheit aller Menschen in der Region schützt“, ergänzt Markus Gröninger. „Dazu müssten zu allererst die technischen Möglichkeiten zur Lärmminderung ausgeschöpft werden, die an anderen europäischen Großflughäfen wie in London Heathrow längst gängige Praxis sind: die Verlagerung der Warteschleifen in die Höhe statt in die Fläche sowie die ganztägige Nutzung der Verfahren gekrümmter Anflug (curved approach) und kontinuierliches Sinken (CDA). Dies muss natürlich von einem absoluten Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr und einer Reduzierung der Flüge in den Tagesrandstunden begleitet werden. Und schließlich sind wir nach wie vor der Meinung, dass der Ausbau des Frankfurter Flughafens an sich verhindert werden muss“, schließt Gröninger ab.

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